Sankt Remigiuskirche Bräunlingen
Mutterkirche der Baar - Gottesackerkirche
Pfarrgründung unter den Karolingern mit bedeutenden mittelalterlichen Skulpturen
Beschreibung
Mutterkirche der Baar wird die Bräunlinger Sankt Remigiuskirche
inmitten des Friedhofs gern genannt. Tatsächlich reicht die Geschichte
der Pfarrei bis in karolingische Zeit zurück.
Im Jahr 799 schickte Abt
Waldo vom Kloster Reichenau einen Mönch als Seelsorger in die Pfarrei
des Heiligen Remigius, eines bei den Franken sehr beliebten Heiligen.
Erste Gotteshäuser überdauerten die Jahrhunderte nicht.
Was heute zu sehen ist, ist die zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Sankt
Remigiuskirche, in deren Turm Teile des etwa um das Jahr 1000
errichteten zweiten Vorgängerbaus erhalten blieben.
- Der gotische Chor und der Altar stammen aus den Jahren 1450 bis 1500.
- Nach einem Blitzeinschlag im Jahr 1680 wurden das Dach des Chores sowie der Turm erhöht und verleihen der Kirche ihr heutiges Aussehen.
Bis 1694 diente die Sankt Remigiuskirche, trotz ihrer Lage außerhalb der Stadtmauer, als Pfarrkirche. Von da an feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste innerhalb der Stadt in der Marienkapelle und ab 1881 in der neuromanischen Stadtkirche. Die Sankt Remigiuskirche verfiel und wurde während der Napoleonischen Kriege von der Truppen als Lagerhaus genutzt. 1859 wurde die Kirche notdürftig ausgebessert und von 1904 bis 1906 grundlegend renoviert.
Ein Teil der für die Sankt Remigiuskirche geschaffenen und erhaltenen
Skulpturen sind heute im Kelnhof-Museum ausgestellt. Die
Lindenholzskulpturen von Maria und Johannes aus der Zeit um 1225 zählen
dort zu den ältesten und bedeutendsten Objekten in der Kunstabteilung.
Sie sind Teil einer Kreuzigungsgruppe, die vermutlich im Umkreis des
Klosters Reichenau entstand.
Vom Mittelschrein des spätgotischen Flügelaltars der Sankt Remigiuskirche stammen die fünf Skulpturen von Johannes dem Täufer, Katharina, Barbara, Remigius von Reims und in der Mitte die Madonna mit dem Jesuskind aus der Zeit um 1470 bis 1480.
Die Sankt Remigiuskirche ist nur sonntags geöffnet, für Gruppen auf Anfrage.
Literaturhinweise:
- Susanne Huber-Wintermantel (2018): Bemerkungen zur Bedeutung des Sankt-Remigius-Patroziniums. In: Schriftenreihe der Stadt Bräunlingen, Band 8.
- Burghard Lohrum (2018): Die ehemalige Pfarrkirche St. Remigius in Bräunlingen - Baugeschichtliche Analysen und Untersuchungen. In: Schriftenreihe der Stadt Bräunlingen, Band 8.
- Susanne Huber-Wintermantel (2000): Die St. Remigiuskirche in
Bräunlingen – Beiträge zu Geschichte und Kunst. In: Schriften des
Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar, Bd. 43, S. 7-26.
- Roman Norbert Ketterer (Hrsg.) (1999): 1200 Jahre Sankt Remigius in Bräunlingen – Mutterkirche der Baar.
Die Schriftenreihe der Stadt Bräunlingen ist in der Touristinfo Bräunlingen erhältlich.
Kontakt
Adresse
Sankt Remigiuskirche Bräunlingen
Friedhofweg
78199 Bräunlingen
Verwaltungsadresse
Seelsorgeeinheit Auf der Baar, Pfarrbüro Bräunlingen
Hüfinger Str. 2
78199 Bräunlingen