Vortrag von Joachim Schweitzer: "Martin Müller - Bürgermeister in schweren Zeiten"
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Vortrag von Joachim Schweitzer, der seine Forschungen über eine zu Unrecht vergessene wichtige Persönlichkeit der Stadt Bräunlingen präsentiert. Martin Müller war Bürgermeister der Stadt Bräunlingen von 1919 bis 1933.
Veranstaltungsdetails
Martin Müller (1879 - 1938), ein Bräunlinger Bürgersohn, war Bürgermeister in der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und musste 1933 auf Drängen der Nationalsozialisten sein Amt aufgeben. Er war Stadtoberhaupt während der Weimarer Republik, zwischen Monarchie und Diktatur. Zuvor war er Ratschreiber, Dirigent der Stadtkapelle und des Männergesangvereins. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten waren die Leitung des katholischen Kirchenchores und als Mitglied des Narrenrates der Narrenzunft „Eintracht“.
Seine Amtszeit war neben politischen Zankereien in Bräunlingen auch geprägt durch Inflation und Währungsreform 1923 sowie der Weltwirtschaftskrise 1929. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sind die Leistungen der Stadt unter der Leitung von Martin Müller erwähnenswert. Viele Projekte sind noch heute für die Stadt von besonderer Bedeutung. Größtes Projekt war der Bau der Talsperre Kirnbergsee mit dem Kraftwerk bei Waldausen.
Die Jahre zwischen 1919 und 1933 und die Person Martin Müller verdienen es, dass sie nicht stetig im Bewusstsein der Einwohnerschaft verblassen und in der langen Geschichte der Stadt Bräunlingen vergessen werden.
Joachim Schweitzer, der frühere Hauptamtsleiter der Stadt, hat eine umfangreiche Dokumentation zur Person von Martin Müller, dessen Amtszeit und die Umstände der gezwungenen Aufgabe des Bürgermeisterdienstes sowie die späte Rehabilitierung erstellt und wird hierüber, auch untermalt durch Bildmaterial und Dokumenten, berichten.