Kirchen, Kelnhöfe und Lehenburgen – Besitz und Einfluss der Abtei Reichenau auf der Baar
Kostenfrei
Vortrag im Rahmen des Remigius-Jubiläums und -Sonderausstellung im Kelnhof-Museum
Referent Harald Derschka ist außerplanmäßiger Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Konstanz
Veranstaltungsdetails
Zwischen der Abtei Reichenau und der Baar bestanden enge Verbindungen: Reichenau erhielt durch königliche und adelige Stiftungen im späten 9. und im 10. Jahrhundert umfangreichen Grundbesitz an den Oberläufen von Donau und Neckar. Die Abgaben aus diesen Gütern bildeten in den folgenden Jahrhunderten einen wichtigen Teil der klösterlichen Einkünfte. Die Kelhöfe von Bräunlingen, Deißlingen und Trossingen waren Reichenauer Lehen, ebenso Güter und Rechte in Donaueschingen, Hüfingen und an anderen Orten, zudem mehrere Burgen auf der nördlichen Baar.
Zur Ausbildung einer Landesherrschaft war das allerdings zu wenig; hier unterlag Reichenau den stärkeren Konkurrenten, namentlich der Stadt Rottweil und den Grafen von Fürstenberg. Einen erheblichen Beitrag leistete Reichenau für das kirchliche Leben auf der Baar, beginnend vielleicht mit der Stiftung der Bräunlinger Remigiuskirche, gewiss aber mit der Sorge um die Patronatskirchen in Deißlingen, Trossingen, Kirchdorf, Donaueschingen, Bräunlingen, Sumpfohren und Riedböhringen.
Harald Derschka ist außerplanmäßiger Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Konstanz und Präsident des Bodensee-Geschichtsvereins. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Ideengeschichte des Hochmittelalters, der Münz- und Geldgeschichte und zuletzt vor allem in der Landesgeschichte des Bodenseeraumes. Zum Reichenauer Gründungsjubiläum erschien seine zusammenfassende „Geschichte des Klosters Reichenau“ im Kunstverlag Josef Fink (Lindenberg im Allgäu).